Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne können oft bereits im Milchgebiss korrigiert werden. Ein frühzeitiges Eingreifen ermöglicht bestenfalls eine normale Entwicklung der Kiefersituation und der Zahnstellung, mindestens aber eine erleichterte Korrektur im Schulalter. Im Idealfall wird dadurch sogar eine spätere kieferorthopädische Behandlung überflüssig.
Wann sollten Sie eine Frühbehandlung in Betracht ziehen?
Milchzähne bilden so genannte Platzhalter für die bleibenden Zähne. Fehlen Milchzähne, etwa durch einen Unfall oder Karies, kann es sein, dass sich die verbliebenden Zähne in die freigewordenen Stellen verwachsen. Der Platzhaltereffekt ist dann nicht mehr gegeben. Eine sorgfältige Pflege der Milchzähne ist darum sehr wichtig. Putzen Sie gemeinsam mit ihrem Kind 3x täglich gründlich die Zähne und den Mundraum. Leben Sie ihm vor, wie es richtig geht. Fehlt trotzdem ein Milchzahn kann dieser durch einen sogenannten ‚Lückenhalter‘ ersetzt werden.
Auch wenn es schwer fällt: Daumen- und Fingerlutschen sind nicht förderlich für eine gesunde Zahnbildung, ein schnelles Abgewöhnen und nach Möglichkeit ab dem 3. Lebensjahr auch auf den Nucki verzichten hilft. Eventuell hilft hier ein Stoppi (erkläre ich Ihnen gerne). Auch eine überwiegende Atmung durch den Mund sollte, gemeinsam mit einem Logopäden und einem HNO beobachtet werden. Hier kann beispielsweise eine Mundvorhofplatte helfen, um die gesunde Mundfunktion zu trainieren.
Bereits im Milchzahnalter können ausgeprägte Fehlstellungen wie etwa Kreuzbiss, Überbiss oder Vorbiss therapiert werden. Hierbei spielt das Wachstum des Kiefers eine große Rolle, da dieses die Korrektur begünstigt und die Fehlstellungen in die richtige Richtung korrigiert werden können. Sie sind selbst von einer Fehlstellung betroffen? Dann schauen Sie auch frühzeitig bei Ihrem Kind nach.
Achten Sie darauf, dass ihr Kind eine deutliche Aussprache lernt. Wenn es länger als bis zum 3. Lebensjahr lispelt und die Zunge beim Sprechen oft zeigt, ist ein Besuch beim Logopäden ratsam. In diesen Fällen können kleine schnullerartige Geräte die Zungenorientierung lenken und die Funktionsstörung effektiv beheben.
